Iliosakralgelenk

Iliosakralgelenk (ISG)   Was ist das?Das Iliosakralgelenk verbindet das Kreuzbein – den untersten Abschnitt der Wirbelsäule – mit dem Darmbein (Teil des Beckens). Es ist ein sehr starres (wenig bewegliches) Gelenk, das durch zahlreiche Bänder, Fasziengewebe und kräftige Muskeln, insbesondere den Gluteus Maximus und die thorakolumbale Faszie, stabilisiert wird. Seine Hauptfunktion besteht darin, große Kräfte vom Rumpf auf die Beine zu übertragen. Was sind die Ursachen für Schmerzen/Verletzungen im ISG?● Traumatische Ereignisse, wie Verkehrsunfälle oder Stürze auf das Gesäß● Wiederholte Belastungen, wie z. B. Laufen oder Gewichtheben● Unbekannte Ursache (????)● Schwangerschaft (häufigste Ursache)   Ich wurde mit einer ISG-Dysfunktion diagnostiziert – was soll ich tun?Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass der Begriff Dysfunktion, obwohl häufig verwendet, oft falsch angewendet wird. In den meisten Fällen ist der Schmerz einfach eine Folge der aktuellen Empfindlichkeit des Gewebes und nicht darauf zurückzuführen, dass etwas mit der Struktur oder Funktion des Gelenks nicht stimmt. Mit anderen Worten: Von einer Dysfunktion in einem Gelenk zu sprechen, das nur 2,5° Rotation und 0,7 mm Translation aufweist – und per Definition starr und widerstandsfähig ist – ergibt wenig Sinn.Manuelle Manipulation (z. B. das „Einrenken“ des ISG) ist in Wahrheit nutzlos, wenn das Ziel ist, die Position des ISG zu verändern. Sie kann jedoch eine gute Methode zur Schmerzlinderung sein.Wie bei den meisten Verletzungen ist Bewegung tatsächlich die beste Option. Der effektivste Weg zur Rehabilitation besteht darin, schmerzhafte Bewegungen zu identifizieren und diese mithilfe verschiedener Progressionsstufen wieder in den Alltag zu integrieren, damit sich der Körper allmählich anpassen kann.Ein praktisches Beispiel ist die Rumpfbeugung nach vorne, die in solchen Fällen oft schmerzhaft ist. Eine gute Progression wäre, im Sitzen zu beginnen und den schmerzfreien Bewegungsbereich zu nutzen. Anschließend kann man die Beugung bis zum Boden ausführen. Danach wiederholt man das im Stehen, und schließlich fügt man zusätzliches Gewicht hinzu.